Rudolf Herynek

Spinner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1922    † 1944

 

Lebenslauf

Rudolf Herynek wurde am 6.2.1922 in Ebergassing (Niederösterreich) geboren. Er arbeitete als Spinner, später als Hilfsdreher in den Ostmark-Werken (Wien-Arsenal).

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 28. 10. 1942 wurde Rudolf Herynek verhaftet und am 5. 10. 1943 gemeinsam mit Friedrich Provasnicek, Karl Budin und Leopold Hadaček (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 7.2.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Tagesbericht der Gestapo Wien, von 30. 10.-2. 11. 1942

„Herynek gehört seit Sommer 1940 der KJV-Gruppe Ebergassing an und leitete diese seit Februar 1942. Überdies hat er die Verbindung zu anderen KJV-Gruppen aufrechterhalten. Bei der Hausdurchsuchung wurde eine Schachtel Schwarzpulver, eine große Rolle Klebestreifen und Wachs vorgefunden. Weiters hat er im Februar 1942 von dem früheren Leiter der KJV-Gruppe, Wladimir Kubak, eine Schreibmaschine, einen Abziehapparat, einen Militärkarabiner und zwei Eierhandgranaten zur Verwahrung übernommen. Diese Gegenstände hat Herynek bereits vor zwei Monaten an andere KJV-Angehörige weitergegeben.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

Am 5. 3. 1946 exhumiert nach Friedhof Ebergassing; dort hat er ein Ehrengrab.

Auf der Gruppe 40 (s.u.) hat er einen Gedenkstein.

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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